Jaguar

 

Jaguar - seit 1922 dem Ideal elegant-dynamischer Fahrzeuge verpflichtet

Die 1922 von William Lyons und William Walmsley als Swallow Sidecar Company gegründete Marke Jaguar verkörpert bis heute klassischen Stil und üppigen Luxus auf vier Rädern. 1935 erhielten die Modelle mit besonders leistungsstarkem, obengesteuertem Motor den Namen Jaguar, der 1945 zum Firmennamen avancierte. Seither steht Jaguar für besonders formschöne und leistungsstarke Automobile.
 

 

 

2018 feierte die große Limousine XJ ihren fünfzigsten Geburtstag, während sich das Debüt des ersten XK bereits zum siebzigsten Mal jährte. Traumsportwagen wie E-Type, XJ 220 oder XJ-S sowie sieben Siege beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans sind einige Höhepunkte im sportlich-distinguierten Profil der Marke Jaguar, die langer Tradition ebenso verpflichtet ist wie modernster Technologie.

Modellübersicht

 

British Style: Luxus, Dynamik, Eleganz

 

Jaguar heute

 

Das sind neben den gut eingeführten, klassisch-modernen Limousinen XE, XF und XJ sowie dem als Coupé und Cabrio erhältlichen Sportwagen F-Type die völlig neuen Sports Utility Vehicles E-Pace und F-Pace, ergänzt neuerdings um den elektrisch angetriebenen I-Pace. Alle diese Modelle vereinen den traditionell-feinen Jaguar-Stil der Außen- und Innenraumgestaltung mit dem aktuellen Geschmack – natürlich unter Beibehaltung exquisiter Materialien edelster Qualität. Unter dieser noblen Hülle verbirgt sich hochmoderne Technik mit ultramodernen, ebenso sparsamen wie leistungsstarken Motoren und besonders leichten, aber sehr stabilen, unfallsicheren Aluminium-Karosserien.

 

 

Jaguar gestern

 

Da denken Kenner sofort an Klassiker wie die wunderschönen XK-Modelle der späten vierziger und der fünfziger Jahre, den atemberaubenden E-Type von 1961 – für viele noch heute einer der aufregendsten Sportwagen aller Zeiten – und den von Firmengründer William Lyons noch höchstselbst gestalteten ersten XJ von 1968. Auch der Mark 2 (1959-67), einst als "eiserne Faust im seidenen Handschuh" gefeiert, wirkt bis heute frisch und munter. Zu seiner Zeit war er der schnellste Tourenwagen überhaupt, was er auf Renn- und Rallyepisten vielfach unter Beweis stellte...

 

 

Sieben Siege für einen Mythos

 

... wie überhaupt Jaguar ohne den Motorsport kaum denkbar wäre: Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans siegten die grünen Renner aus Coventry in den fünfziger Jahren gleich fünfmal: Schon bei seinem ersten Einsatz 1951 brauste der C-Type als Erster durchs Ziel und wiederholte diesen Coup 1953 dank der damals revolutionären, eigens für Jaguar entwickelten Scheibenbremsen. Sein Nachfolger, der D-Type, übertrumpfte ihn sogar noch in Form eines Hattricks (1955-57). Es waren diese Siege, die Jaguar weltweit berühmt machten: Bald jedes Kind wusste nun, dass der Jaguar das Synonym für Kraft und Schnelligkeit ist.

 

Es dauerte bis 1988, ehe Jaguar erneut an der Sarthe triumphierte – nun mit dem XJR-9 in den Farben des Sponsors Silk Cut. 1990 ließ das von Tom Walkinshaw dirigierte Werksteam dort den siebten und bislang letzten Jaguar-Triumph folgen. Auch jenseits des Atlantiks gab Jaguar in dieser goldenen Epoche des Langstrecken-Rennsports den Takt an: Davon zeugen die beiden Siege beim 24-Stunden-Rennen von Daytona (Florida), ebenfalls in den Jahren 1988 und 1990.

 

 

1922: Motorrad-Beiwagen aus Blackpool

 

1922 gründete William Lyons jenes Unternehmen, das seit Kriegsende Jaguar heißt. Die Jaguar-Geschichte begann in einer kleinen Werkstatt in Blackpool. Dort fertigte die Swallow Sidecar Company Motorrad-Beiwagen, deren Zeppelinform bereits Lyons' Gespür für sportlich-elegante Formen verriet.

 

Richtung Automobil ging es 1927 mit dem Bau hübscher Karosserien für den kleinen Austin Seven, den Morris Cowley sowie Standard, Swift, FIAT und Wolseley. Schnell wurden die Räumlichkeiten zu eng: Daher zog das Unternehmen 1928 ins 150 Kilometer entfernte Foleshill am Nordrand von Coventry um – in die Midlands, wo emsig das Herz der britischen Autoindustrie schlug.

 

Die erste Eigenkonstruktion, der S.S. One von 1931, erwies sich trotz Weltwirtschaftskrise als großer Erfolg. Bald kamen zum Sechszylinder-Coupé der offene Tourer, der zweitürige Saloon, der elegante Airline mit Fließheck, das wetterfeste Cabrio, "Drophead Coupé" genannt, sowie schließlich der zweisitzige Roadster S.S. 90 hinzu. Der bescheidenere S.S. Two mit nur vier Zylindern war ebenfalls erfreulich beliebt.

 

 

1935: S.S. Jaguar

 

Im Oktober 1935 erschienen die Limousine S.S. Jaguar und der Roadster S.S. 100 – beide mit dem 2 ½ Liter großen Sechszylinder-Motor, dem der Zylinderkopf-Spezialist Harry Weslake dank hängender Ventile eine Leistungsspritze von 73 auf über 100 PS spendierte. Mit den Jaguar-Modellen assoziierten Kenner bald Kraft und Geschmeidigkeit. Wie angenehm, dass sie auch deutlich preisgünstiger waren als vergleichbare Konkurrenten. 1937 kam schließlich neben dem Drophead Coupé der 3 ½ Liter mit 125 PS hinzu, mit dem der zweisitzige Roadster S.S. 100 die versprochenen 160 km/h wirklich erreichte.

 

Ab März 1945 entfiel die durch den Krieg allzu negativ behaftete Bezeichnung „S.S.“, und als Markensignet der neuen Jaguar Cars Ltd. ersetzte die springende südamerikanische Raubkatze die Schwalbe der ehemaligen Swallow Company. Zunächst wurden die bekannten Limousinen und Drophead Coupés weitergebaut.

 

 

XK 120 – Katze pur

 

Im Oktober 1948 debütierte neben den modifizierten Mark V Saloons und Drophead Coupés mit dem XK 120 der Urahn des heutigen, bis zu 600 PS starken F-Type V8. Eigentlich nur Blickfang anstelle einer nicht rechtzeitig produktionsreif gewordenen großen Limousine, begeisterte dieser Roadster das Publikum auf Anhieb. Der recht komfortabel gefederte, leicht zu bedienende XK 120 veränderte die bis dahin geltenden Vorstellungen von einem Sportwagen grundlegend, öffnete Jaguar den bis heute wichtigen amerikanischen Markt und legte mit dem DOHC-Sechszylinder den Grundstein für die späteren Siege in Le Mans.

 

Es waren vor allem die betörenden Formen des XK, die jeden Betrachter auf Anhieb einnahmen – denn es schien, als habe William Lyons Körperbau und Jagdverhalten des vierbeinigen Vorbilds aus dem Amazonas-Regenwald 1:1 in Aluminium nachgebildet: Die hinteren Kotflügel ballten sich wie die Hinterläufe der Raubkatze zum Vorwärtssprung zusammen, während sich die vorderen schon weit nach vorne reckten. Der XK 120 war der Kurvenstar der fünfziger Jahre, eine rollende Skulptur.

 

1950 folgte mit der Limousine Mark VII ein weiteres Highlight, ausgerüstet mit dem gleichen Motor. Dieser geradezu majestätische Wagen kombinierte amerikanische Geräumigkeit mit britischem Stil und europäischen Fahreigenschaften. Dies alles hat Jaguar in seinem Motto „Grace, Space and Pace“ trefflich zusammengefasst. 1956 gewann ein Mark VII M die Rallye Monte Carlo, und ebenfalls 1956 wurde William Lyons in den Ritterstand erhoben – er war nun „Sir William“.

 

1955 wagte sich Jaguar mit dem kompakteren 2.4 Litre an die selbsttragende Bauform. Der von ihm abstammende Mark 2 von 1959 zählt zu den bedeutendsten Jaguar-Klassikern. Besonders in Verbindung mit dem 3,8-Liter-Motor war er auch im Motorsport sehr erfolgreich: 1963 holte der Deutsche Peter Nöcker mit einer solchen Limousine die Tourenwagen-Europameisterschaft, bei der Tour de France für Automobile sammelte der Mark 2 gleich vier Siege hintereinander.

 

 

E-Type – Motorhaube mit zwei Notsitzen

 

Anfang 1961 erschien mit dem E-Type der vielleicht radikalste neue Jaguar der Firmengeschichte. Das Coupé – sehr bald folgte auch ein Cabrio – mit der schier endlos langen Motorhaube, der seitlich angeschlagenen Hecktür und den unter Plexiglasschalen sitzenden Scheinwerfern elektrisierte bei seinem Debüt auf dem Genfer Salon die gesamte automobile Welt. Unter der nach vorne klappenden Haube saß noch immer der seit 1948 produzierte XK-Motor, nun allerdings mit 3,8 Litern Hubraum und drei mächtigen SU-Vergasern.

 

Ebenfalls 1961 wurden die zu Mark VIII und IX weiterentwickelten Limousinen durch den niedrigen, selbsttragenden Mark X abgelöst. Er enthielt nicht nur den sagenhaften Motor des E-Type, sondern auch dessen hochmoderne unabhängige Hinterachse, die so schön ausgefallen war, dass man sie sich in eine Vitrine stellen mochte – meinte ein verliebter Test-Berichtler.

 

 

Zwölf Zylinder

 

In den siebziger Jahren –noch vor der ersten Ölkrise – stieg Jaguar in den elitären Zwölfzylinder-Club auf. 1971 kam ein solches Triebwerk erstmals im E-Type V12 zum Einsatz. Später kamen auch Fahrer der 1968 vorgestellten Limousine XJ und des E-Type-Nachfolgers XJ-S in den Genuss dieser besonders souveränen Antriebsart. Aus der Ära der zweiten XJ-Serie stammen auch zwei der schönsten und zugleich seltensten Jaguar-Modelle: die zwischen 1975 und 1977 produzierten XJ 6C und XJ 12C – zweitürige Coupés ohne Mittelsäule, mit rahmenlosen Seitenscheiben und Vinylbezug auf dem Dach.

 

1984 gewann der Schotte Tom Walkinshaw in seiner Co-Funktion als Teamchef und Nummer Eins-Fahrer auf einem XJ-S das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps und bald darauf die Tourenwagen-Europameisterschaft.

 

1986 erhielten die seit 1979 bewährten XJ 6 der Serie 3 mit dem recht nüchternen XJ 40 einen sehr modernen Nachfolger, der besonders mit dem neu konstruierten AJ-Sechszylinder-Motors zu glänzen vermochte. Die Zwölfzylinder-Ausführung, nun mit sechs Litern Hubraum, ließ bis 1993 auf sich warten. Schon 1994 präsentierten sich die XJ-Modelle als X 300 wieder in klassischer Eleganz, und mit hervorragend perfektionierter, leistungsstärkerer AJ-Maschine.

 

Im Zuge verschärfter Abgasbestimmungen ließ Jaguar 1997 die Zwölfzylinder-Ära auslaufen und konzentrierte sich auf den Bau der 1996 mit dem XK8 vorgestellten, noch heute aktuellen V8-Motoren, auf Wunsch mit Kompressoraufladung. Dadurch avancierten die Limousinen zum X 308.

 

 

Millennium-Fächer: S-Type und X-Type

 

Mit dem 1998 vorgestellten S-Type mit Stilmerkmalen des Mark 2 und dem zunächst ausschließlich mit Allradantrieb ausgelieferten X-Type von 2001 fächerte das inzwischen zur Premier Automotive Group von Ford gehörende Unternehmen seine Modellpalette weit auf. Für den formal eng an die XJ-Limousine angelehnten „Baby“-Jag wurde eigens das von Ford übernommene Werk Halewood bei Liverpool vollständig saniert und zu einer hochmodernen Fertigungsstätte weiterentwickelt. Mit der Kombi-Variante Estate und modernen Dieselmotoren erlangte der X-Type weitere Attraktivität.

 

2007 wurde die Frontpartie mit Einsatz aus Maschendraht und Jaguar-Logo im Zentrum modernisiert und unterstrich das neue Statusbewusstsein. Innen verströmten edle Einlagen in Kohlefaser, Aluminium oder Rosenholz „Jaguarness“ pur, und als Krönung kombinierte Jaguar den durchzugskräftigen Turbodiesel erstmals mit einer hochmodernen Sechsstufen-Automatik samt Sportprogramm und manueller Schaltoption Jaguar Sequential Shift. 

 

 

2003: Leichtbau

 

Mit dem zum Modelljahr 2003 eingeführten XJ der siebten Generation machte Jaguar abermals als Technologieführer auf sich aufmerksam. Die genietete und verklebte, nach Vorbildern aus der Luft- und Raumfahrt gefertigte Vollaluminium-Karosserie war vierzig Prozent leichter und sechzig Prozent steifer als die Stahlkonstruktion des Vorgängers. Zugleich bot der XJ nun im Fond noch mehr Platz. Bis heute über 850.000 Mal verkauft, war das Flaggschiff der Marke im 21. Jahrhundert angekommen.

 

Die Vollaluminium-Bauweise erforderte eine Neukonstruktion auch des XK, die 2005 vollzogen wurde. Nun hatte Jaguar wieder einen echten Topsportler im Programm mit bis zu 550 PS in den Spitzenmodellen XKR und XKR-S.

 

 

Neue Linie XF

 

Sowohl formal wie technologisch verkörperte der 2007 auf der Frankfurter IAA erstmals gezeigte XF die Zukunft der Marke. Die viertürige Limousine wirkte dank ihrer Coupé-Silhouette extrem dynamisch. Jaguar-Chefdesigner Ian Callum ersetzte das traditionelle Vieraugen-Gesicht mit ovalem Kühlergrill durch Scheinwerferschlitze und eine eher rechteckige Öffnung. Zugleich wurden die Jaguar-Markenzeichen – der grollende „Growler“ (Jaguar-Kopf) und der springende „Leaper“ – am Fahrzeug stärker betont.

 

Auch im Interieur wagte der XF zeitgemäße, aufregend neue Wege, beispielsweise mit der beruhigend wirkenden, phosphorblauen Innenraumbeleuchtung; Jaguar nutzte hier die eine Technik, wie sie auch zur Beleuchtung der Tastaturen von MP3-Playern und Mobiltelefonen dient.

 

 

Follows form function?

 

Selbst das eherne Designer-Credo „form follows function“ wurde bewusst infrage gestellt. Das führte zu überraschenden, innovativen Lösungen wie dem Jaguar Drive Selector™, der aus der Mittelkonsole emporfuhr, wenn der Fahrer den Starterknopf drückte. Beim Anlassen machte dieser pulsierend deutlich, dass das Herz des XF zu schlagen beginnt.

 

Bald präsentierten sich auch XJ und der X-Type-Nachfolger XE im neuen Jaguar-Stil, während der XK durch einen rein zweisitzigen, sehr kompakten und daher noch leichteren und agileren F-Type ersetzt wurde. So schließt sich ein Kreis: Von den ersten Modellen der 30er Jahre bis hin zu den aktuellen SUV namens E-Pace, F-Pace und I-Pace eint alle Jaguar die Kombination aus kräftigem Antrieb, zeitloser und elegant-sportlicher Erscheinung sowie jenem speziellen Fahrgenuss, den nur ein Jaguar zu bieten vermag.

 

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