Jaguar SS

Hängende Ventile

S.S. bereitete die dem dynamischen Erscheinungsbild nach wie vor nicht vollständig gerecht werdende Motorleistung einige Sorgen. Die Möglichkeiten, aus dem von Standard bezogenen Motor nachträglich mehr Leistung herauszuholen, hielten sich auch nach Konsultation des in Fragen der Leistungssteigerung äußerst versierten Bill Weslake in allzu überschaubaren Grenzen.

Eine spürbare Leistungssteigerung würde tiefergreifende Änderungen am Motor erfordern, wie sie nur beim Hersteller selbst ausgeführt werden konnten. Tatsächlich gelang es William Lyons, Standard dazu zu überreden, exklusiv für S.S. speziell konstruierte Zylinderköpfe auf die vorhandenen Motoren zu setzen.

Diese bekamen hängende Ventile, während sich der Standard-Kunde mit altmodisch stehenden zufrieden zu geben hatte. Dadurch und durch reichlich technischen Feinschliff konnten dem 2 ½ Liter nun über 100 statt der zuletzt 73 PS entlockt werden.

Ein Jaguar mit 100 PS

Hätte man dieses Triebwerk einfach in die vorhandenen Modelle eingesetzt, so wäre dieser Fortschritt vielleicht dem größten Teil der potentiellen Kundschaft verborgen geblieben. Deshalb entwickelte S.S. eine repräsentative, erstmals bei der Marke viertürige Karosserie, wie man sie sich attraktiver auch von den traditionsreichsten Luxuswagen-Herstellern nicht hätte erträumen können.

Dazu mussten auch die Fahrwerkskomponenten optimiert werden, wozu sich Lyons eines jungen Ingenieurs namens William Heynes versicherte, der sich erste Meriten bereits beim Rootes-Konzern verdient hatte und über dreißig Jahre lang für die technischen Geschicke bei S.S. bzw. Jaguar verantwortlich zeichnen sollte.

Neue Marke

Anfangs plante Lyons, diesen neuen Wagen nicht als S.S. zu präsentieren. Er sollte vielmehr unter der Marke Sunbeam erscheinen, eines höchst angesehenen, zuletzt aber in arge Geldnöte geratenen Herstellers sportlich-eleganter Wagen mit großem, bei Rennen und Rekordfahrten erworbenem Ruhm. Sunbeam bedeutet Sonnenstrahl, und solche Sonnenstrahlen waren typische S.S.-Attribute an den Türverkleidungen.

Ein konkurrierender Hersteller schnappte Lyons jedoch das ehrwürdige Unternehmen dreist vor der Nase weg, so dass diesem nichts Anderes übrigblieb, als aus einer Liste von Tiernamen einen besonders attraktiven auszuwählen – so wurde der neue Wagen zum S.S. Jaguar.

Bei der Pressevorführung fragte Lyons die Gäste, wie teuer dieser Wagen denn wohl sein würde. Der Mittelwert der Schätzungen lag deutlich über 600 Pfund, und groß war das Staunen, als Lyons ankündigte, den Jaguar zu 385 Pfund zu verkaufen.

Tourer

Für nochmals zehn Pfund weniger erhielt man die offene Ausführung, den ebenfalls viersitzigen Tourer. Dessen Karosserie entsprach bis auf den Kühlergrill dem S.S. One Tourer und sollte auch nur übergangshalber hergestellt werden. Nur wenige Monate später verschwand der Tourer bereits wieder aus dem Angebot.

1 ½ Litre

Eine weitere Ausführung fiel durch eine etwas kürzere Motorhaube auf, unter der sich nur vier Zylinder verbargen. Dabei handelte es sich um das größte, bisher beim S.S. Two erhältlich gewesene Triebwerk, das freilich den alten Zylinderkopf behielt.

Damit war die Limousine zwar recht behäbig, sah aber hervorragend aus und kostete gerade einmal 285 Pfund! So fand auch dieses Modell seine Nische auf dem Automobilmarkt.

Ganzstahl

Schon seit Langem machte die amerikanische Autoindustrie es dem Rest der Welt vor: Ganzstahlkarosserien ließen sich bei größeren Serien viel zeit- und kostensparender herstellen als die bislang üblichen Holzkonstruktionen, die außen mit Blechen überzogen wurden.

Das musste auch den auf Expansion bedachten Pfennigfuchser Lyons interessieren, und so arrangierte er den Wechsel zur Ganzstahl-Bauweise, ohne die bewährte Formgebung anzurühren. Das freilich wäre beinahe schiefgegangen. Die von verschiedenen Zulieferern bezogenen Karosserie-Pressteile passten nicht recht zueinander, und es dauerte monatelang, bis S.S. endlich verkäufliche Ganzstahlkarosserien herstellen konnte.

Neue Dropheads

Seit man die Tourer nicht mehr herstellte, fehlte eine offene Ausführung des S.S. Jaguar. Nun war Gelegenheit, diese Lücke zu füllen, wenn auch in althergebrachter Blech-auf-Holz-Bauweise, und zwar mit einem Drophead Coupé, das mit gefüttertem Verdeck und Kurbelscheiben in den Türen unserer Vorstellung von einem viersitzigen Cabrio bereits entsprach. Das Fahrzeug hatte eine sehr gediegene Ausstrahlung. Hintere Seitenscheiben fehlten, und so war der Fond ein Ort vornehmer Abgeschiedenheit.

Neue Motoren

Bei dieser Gelegenheit erhielt der 1 ½ Litre den entsprechend dem Sechszylinder modifizierten Vierzylinder-Motor aus dem Standard 14. Mit knapp 1,8 Litern Hubraum kam dieser nun auf immerhin 65 PS.

Über dem 2 ½ Litre rangierte nun ein in Bohrung und Hub vergrößerter 3 ½ Litre mit 125 PS, mit dem sogar die repräsentative Limousine 150 km/h erreichte. Es gab ihn, ebenso wie die beiden anderen Motoren, auch im Drophead Coupé. Der S.S. Jaguar erreichte mit dieser kraftvollen Maschine bei der Rallye Monte Carlo immerhin den zehnten Platz.

Ab Werk gab es von Dezember 1938 an eine attraktive Kühlerfigur, die einen Jaguar in so elegantem Sprung zeigte, dass sie bis heute das Markenzeichen des Herstellers ist. Der Aufpreis dafür betrug 2 Pfund 2 Shilling.

Heizung

Zum Modelljahr 1940 nahm sich S.S. die Ausrüstung seiner Fahrzeuge mit einer Heizungsanlage vor. Die für die Motor Show im Oktober 1939 geplante Vorstellung fiel jedoch dem soeben ausgebrochenen Krieg zum Opfer. So kamen die revidierten Modelle erst im September 1945 auf den Markt, wobei die Ausführung des 1 ½ Litre mit Heizung als „Special Equipment“ bezeichnet wurde – dieser Name sollte Jaguar sehr lange begleiten.

Nun freilich fehlte auf dem Kühlergrill das bekannte S.S.-Markenzeichen. Kurz vor Kriegsende hatte sich Lyons entschlossen, nun doch anstelle des unglückliche Assoziationen ermöglichenden Doppelbuchstabens den zugkräftigen Namen Jaguar zum Firmennamen zu erheben – von der Swallow-Beiwagensparte würde sich Jaguar ebenfalls bald trennen.

Die in der Konstruktion unveränderten Sechszylinder-Motoren entstanden nun übrigens bei Jaguar selbst, als die 1 ½ Litre, 2 ½ Litre und 3 ½ Litre Saloons wieder gebaut wurden. Auf die Drophead Coupés musste die Kundschaft bis Ende 1947 warten, bekamen dafür aber auch in diesen eine Heizungsanlage, die etwas vollmundig als „air condition“ beworben wurde.

Schon Anfang 1947 protestierten Briten gegen die ausfallende Rallye Monte Carlo, indem sie mit einem Jaguar 3 ½ Litre so taten, als fände sie statt, und in Monte Carlo tatsächlich wie Könige empfangen wurden.

Um seine Automobile auch jenseits des Atlantiks verkaufen zu können, begab sich William Lyons 1948 in die USA, wo schwierige Verhandlungen zu führen waren. Entspannung bot ein Besuch bei den Filmstudios von Hollywood, wo Lyons gleich eine ganze Reihe Automobile verkaufen konnte. Besonders bemerkenswert ist Clark Gable, der sich bei dieser Gelegenheit für ein Drophead Coupé entschied. Das sollte nicht sein einziger Jaguar bleiben – jahrelang hielt er eine Option auf den ersten neu vorgestellten Jaguar-Wagen.

Getriebenummern

Karosserienummern

Lackierung

Farben der Innenausstattung

Typ

Zylinderkopf

Kraftstoffpumpe Bauart

Vergaser Typ

Aufhängung

Räder

Maße

Bremsanlage

Details

Länge

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat,

Breite

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat,

Höhe

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat,

Gewicht

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat,

Details

Details

Details

Details